Kreativität wird zum Produkt – der neue Notenhalter von K&M

Produkt Know-How 14.04.2012
Gabriela König CEO

Auf der diesjährigen Musikmesse stellte der Musikzubehör-Hersteller König & Meyer aus Wertheim einen neuen Notenhalter vor. Auf den ersten Blick ein unscheinbares Produkt, aber auf den zweiten Blick eine durchaus „kreative Idee“. Denn der patentierte Notenhalter ist das Ergebnis des Schüler-Talentwettbewerbs „Kreative Köpfe 2011“ und gewann den ersten Preis bei der Jury.

Mit der Idee, jungen Menschen Technik näher zu bringen, sie dafür zu begeistern und ihnen eine Plattform zur Umsetzung ihrer Ideen zu geben, wurde der Wettbewerb »Kreative Köpfe« im Taubertal ins Leben gerufen. Der Wettberwerb ist bundesweit einmalig. Schüler und Schülerinnen verschiedener Bildungseinrichtungen können in einem gewissen Zeitraum kreative Ideen einreichen und diese zusammen mit den beteiligten Firmen praxisbezogen umsetzen. Am Ende entscheidet eine Jury, die sich aus Vertretern der Kommune, der Schulen und aus Unternehmen zusammensetzt über die Vergabe der Preise.

Die kreativen Köpfe des Notenhalters sind die Schwestern Carla (16) und Ines (14) Scheuring.
Die »genial einfache Idee, die den vielen Musikern auf der Welt sehr gute Dienste leisten wird«, wie die Wettbewerbsjury die Erfindung der Schwestern beschrieb, stellt eine intelligente, dezente und fast unsichtbare Alternative zur bislang sehr häufig verwendeten Wäscheklammer dar. Der Notenhalter ist einfach zu handhaben und besteht aus einem Basisteil mit einem integrierten Magneten, der unter der Notenpultauflage befestigt wird. Die beiden Kappen mit der transparenten Gummischnur werden auf die Enden der aufgeklappten Blatthalter am jeweiligen Notenpult aufgesteckt. So werden aufgeschlagene Notenbücher oder Ordner sicher und windgeschützt gehalten. Durch die transparenten Nylonschnüre bleibt alles weiterhin lesbar und auch ein Umblättern der Seiten ist möglich.

Die Geschwister sind immer noch ganz überrascht über ihren Erfolg: »Als wir begonnen haben, unsere Idee umzusetzen, hätten wir nie gedacht, dass daraus tatsächlich ein marktreifes Produkt wird«, sagen sie. Bei der Prämierung im vergangenen Jahr hatte Heiko Wolz, technischer Geschäftsführer von König & Meyer, die beiden Gewinnerinnen mit der Ankündigung überrascht, dass man bereits in Verbindung mit einem Patentanwalt stehe und die Erfindung als Gebrauchsmuster auf den Namen der Siegerinnen eintragen lassen wolle. Zudem solle gemeinsam mit den jungen Damen ein marktfähiges Produkt entwickelt werden. »Beide Versprechen haben wir inzwischen eingelöst«, erklärt der Geschäftsführer. Die beiden Erfinderinnen haben gemeinsam mit Helmut Lippert, Konstruktionsleiter und Chefentwickler von König & Meyer, unmittelbar nach der Prämierung weiter an der Verbesserung der Idee gearbeitet.

»Sie wussten ganz genau, was sie wollten«, lobt Wolz die konkreten Vorstellungen der beiden Musikerinnen. Die beiden kennen die Erfahrung, wie ärgerlich herumfliegende Noten sind. Am Messesamstag machten sich die beiden Schwestern dann auf den Weg zur Musikmesse nach Frankfurt um zu sehen, wie ihre Erfindung dort den Kunden vorgestellt wird. Man habe bewusst bei der Präsentation darauf verwiesen, dass der Notenhalter das Ergebnis des Schülerwettbewerbs ist, erklärt der Geschäftsführer. War es bei der Prämierung des Wettbewerbs »ein gutes Gefühl, auf der Bühne zu stehen und etwas erreicht zu haben«, wie es die Erfinderin Ines Scheuring beschreibt, so sei dieses Gefühl auf der Messe, als sie das fertige Produkt und die Präsentation sehen konnten, nochmals übertroffen worden. »Wir sind schon sehr stolz, was aus unserer Idee geworden ist«, ergänzt ihre Schwester Carla. Sie seien auf dem Messestand auch mit vielen Mitarbeitern der Firma König & Meyer ins Gespräch gekommen und hätten nur Lob für ihre tolle Erfindung erfahren, berichten die Schwestern.

Nach Abschluss der Messe muss sich jetzt zeigen, ob das Produkt auch tatsächlich seinen Markt finden wird. Das entscheidet dann letztlich der Verbraucher. Für Schüler, Lehrer, Firmen und Kommune ist der Wettbewerb auf jeden Fall schon ein großer Erfolg. Unterrichtsinhalte erhalten so einen Praxisbezug, Schule trifft auf Wirklichkeit, Kontakte und Netzwerke entstehen und die Region profitiert von einem positiven Image.

 


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